2021 hat Dr. Axel Philipp den Stiftungsfonds Münchner Orgelstiftung gegründet. Er erzählt, wie es dazu kam:
Bayern-evangelisch-Stiftung (BES): Wie kamen Sie auf die Idee, Ihren Stiftungsfonds Münchner Orgelstiftung zu gründen?
Dr. Axel Philipp: Ohne direkte Nachkommen musste ich mir überlegen, wen ich als Erben einsetze. Mir war klar, dass nur gemeinnützige Empfänger in Frage kommen. Relativ schnell kristallisierten sich dann Orgelmusik und Orgeln als Ziel. Ich gehe sehr gern in Orgelkonzerte und mir ist bekannt, dass es häufig schwierig ist, die Konzerte kostendeckend durchzuführen. Die Kosten für Erhaltung oder Reparatur einer Orgel sind sehr hoch. Da ich auch gerne andere für die Orgelmusik begeistern möchte, bot es sich an, mich auf diesen Bereich zu konzentrieren - das Thema liegt mir am Herzen, es besteht dringender Finanzbedarf und ich kann es so gestalten, dass mit meinen Mitteln wirklich etwas bewegt werden kann.
Bayern-evangelisch-Stiftung (BES): Was hat Sie bewogen Ihr Vorhaben unter dem Dach der Bayern-evangelisch-Stiftung umzusetzen?
Dr. Axel Philipp: Die Gemeinden, deren Orgelmusikangebot ich gerne unterstützen wollte, sind alle evangelisch, also habe ich die Evangelische Landeskirche kontaktiert und bin an die Stiftungsexperten und Fachleute der Evangelischen Landeskirche und der Bayern-evangelisch-Stiftung gestoßen. Der Vorschlag, statt einer eigenständigen Stiftung einen treuhändisch verwalteten Stiftungsfonds innerhalb der Bayern-evangelisch-Stiftung zu gründen, hat mich überzeugt. Der Verwaltungsaufwand ist sehr gering und alle meine speziellen Wünsche, eine Mischung aus dauerhaft angelegtem Vermögen zur Konzertförderung und einem verbrauchbaren Vermögen für die sofortige Unterstützung der Orgelerhaltung, konnte ich damit gut verwirklichen. Wir sind uns einig geworden und haben uns an die Ausarbeitung einer Satzung gemacht. Ein Vorteil der BES ist, dass sie die Verwaltung übernimmt und das auch noch unentgeltlich. Insgesamt hat es vom ersten Kontakt bis zur Gründung nur wenige Monate gedauert.
Bayern-evangelisch-Stiftung (BES): Welche Vorteile sehen Sie darin, schon zu Lebzeiten gestiftet zu haben?
Dr. Axel Philipp: Ich hatte mir überlegt, dass ich auch selbst von den Leistungen der Stiftung profitieren möchte. Inzwischen wurden zwei Konzertreihen bezuschusst, ebenso die Renovierung von zwei Orgeln und die Erweiterung einer Orgel um ein zusätzliches Register konnte komplett finanziert werden. Es freut mich, das alles zu verfolgen und die Ergebnisse zu hören. Als ich noch eine Anpassung der Satzung vorgeschlagen habe, verlief das im Austausch mit der Bayern-evangelisch-Stiftung und deren Zusammenarbeit mit der Stiftungsaufsicht reibungslos. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn man zu Lebzeiten stiftet, da man hier noch aktiv mitgestalten kann.